Über mich – und die Selbstliebe

Gemaltes Bild - Frank Vejvoda
Das bewegte Leben und die Selbstliebe

So nun habe ich einen Blog, mit dem Thema: „Sich selbst lieben lernen“ und laufe um einen eigenen Beitrag nun schon eine ganze Zeit lang Drumherum. Ich weiß es ist wichtig meinen Weg auszudrücken, damit Du verstehst, das ich auf diesem Weg „Sich selbst zu lieben“ so manchen Stein aus dem Weg räumen durfte.Heute weiß ich, ich wäre nicht der, der ich heute BIN, wenn ich nicht diesen Weg gegangen wäre. Ich habe mir immer gewünscht, in eine heile Familie hineingeboren worden zu sein. Ich redete mir sogar ein, man hätte mich als ich im Alter von 2 J. im Kinderheim war vertauscht 🙂 und ich in Wirklichkeit gar nicht zu dieser Familie gehörte.


Über mich oder wie wird man Glücklich -

Meine Kindheit hat mich gelehrt, dass sehr sehr viele Menschen sich selbst oft alles andere als lieb haben. Aufgewachsen im Gastronomie und Gaststättengewerbe, bei welchem ich mit ca.8 Jahren schon meine Aufgaben innerhalb des Betriebes bekam, lernte ich sehr viel über die Menschen.
Einmal kam ein ganzer Bus mit Contergan geschädigten Kindern. Es war schwierig im Alter von 10 Jahren damit umzugehen. Wie sollte ich mich selbst lieben, wenn es den Anderen so erging?

Ein anderes Mal war es ein Bus mit mongoloiden Kindern und Jugendlichen, hier erschreckte und faszinierte mich die Nähe und Liebe, zu der diese Menschen fähig sind.

Dann die Vereinsleute, alle gesellig und doch allein. Hätten sie sich sonst so betrunken?

Ich selbst empfand meine Kindheit als eine Bürde, die sehr schwer auf mir lastete. Bedingt durch die meine Kindheit überdauernden Streitereien zwischen meinen Eltern, was dazu führte das wir fast zu Zigeunern wurden. Ein Hotel für 6 Monate hier, eine Kneipe in Marburg für 1 Jahr, ein Freizeitdorf in Baden –Baden für 3 Monate, usw. In den 15 Jahren die ich zu Hause lebte, sind wir ca. 14 Mal umgezogen. Meine Eltern hatten 5 Kinder, ich war der Mittlere.

Es gab Situationen, da wusste ich als ich auf dem Nachhauseweg von der Schule war genau, das meine Mutter weg war. Sie war im Krankenhaus, mit Kopferschütterung durch einen Streit, der an der Tagesordnung war. Ein anderes Mal war meine Mutter dann einfach ganz weg, das Hotel wurde geschlossen und diente uns Kinder als großer Spielplatz. Zu dieser Zeit ging es für mich ums überleben. Es war tatsächlich schon so, das wir ältesten drei uns überlegte, wie wir unseren Vater am besten umbringen könnten. Es mag sich heftig anhören, jedoch litten wir einfach zu sehr unter dieser Situation.
Die Menschen mochten mich, doch anvertrauen konnte ich mich Ihnen damals nicht. Aus Angst vor zu viel Mitgefühl, ich glaubte es nicht zu überstehen, denn ich wusste das es aus dieser Hölle kein entrinnen gab. Wenn ich mich erst öffnete, es nur noch schwerer zu ertragen wäre. Es gab da so Situationen, wo das Personal mich trösten wollte, aber da bin ich dann schnell geistig weggelaufen, denn arbeiten musste ich trotzdem.

Gemaltes Bild - Frank VejvodaIm meinem 15 Lebensjahr verließ ich mein Elternhaus und kam in einem Heim unter. Diese stellten mir nach ein paar Monaten meine Klamotten vor die Tür. Da ich die Zeiten nicht einhielt und auch so etwas rebellisch war, denn ich bekam mit was da so abging. Ich kam mit Drogen in Berührung und landete dann für ein Jahr auf der Straße. Diese Zeit auf der Straße machte mir bewusst, dass jeder Mensch sich in seiner eigenen Wirklichkeit befindet. Man ist plötzlich draußen, nicht mehr der Gesellschaft zugehörig, aber auch frei. Vielleicht ist dies mit der Hauptgrund für Obdachlosigkeit, den Zwängen zu entfliehen.

Als es in jenem Jahr Herbst wurde, bin ich mit einem Freund nach Worms zur Weinernte. Da kamen wir bei einem äußerst netten Pastorenehepaar mit Kindern unter. Von da aus kam ich in den Norden nach Niedersachsen. Dort suchte ich mir eine Wohnung, und kam bei zwei sehr netten alten Leuten unter. Die mir das Wirtschaftsgebäude ihres Anwesens inklusive Mittagessen, Vorsuppe und Nachtisch für ganz wenig Geld vermieteten. Dort lernte ich sehr viel über mich und über die Selbstliebe. Dazu aber mehr in einem anderen Beitrag.

Mein Vater war ein Herzensmensch, der in seinem Leben nie an die Wurzeln seines Schmerzes kam. Er war Tscheche und ist mit 18 Jahren als Panzerfahrer, fahnenflüchtig über die Grenze. Er hat sein Heimatland nie wieder gesehen. Ich vermute, dass dadurch sein Leben nur aus Krieg bestand.

Nachdem er gestorben war, hatte ich einen schönen Traum von uns. Er hat gestrahlt und geleuchtet und hat mir unglaublich viel Liebe geschenkt. Seitdem sehe ich alles was war, in einem anderen Licht. Mit den Augen der Liebe sehe ich es.

Herzlichst Frank Vejvoda

Sich selbst lieben lernen - Über mich

Jetzt geht es weiter – über mich und wie ich zur Selbstliebe kam

Ich hatte beim letzten Mal schon erzählt, dass ich in der Lüneburger Heide bei zwei alten Leuten gelandet war, die mir in vielerlei Hinsicht geholfen haben mich selbst zu lieben. Manchmal auch nur dadurch, dass ich mich zu behaupten lernte, zu mir selbst stand und mich in Selbstliebe übte. Das kam daher, da die zwei damals schon Acht- und Neunzig Jahre alt waren, sehr christlich und daher sehr bestimmend was den Glauben betraf. Wir hatten so manches gewitterhafte Gespräch. Es ging aber auch um die Nächstenliebe, die ich auf die Art und Weise wie Sie sie praktizierten nicht annehmen konnte. Jemanden zu lieben, der mich nicht kannte und mir mit Vorurteilen gegenüberstand, dem wollte ich keinerlei Nächstenliebe entgegenbringen.

Es dauerte ganz schön lange, bis mir bewusst wurde, dass die Selbstliebe der Schlüssel zur Nächstenliebe ist. Man ruht in sich selbst und ist gleichzeitig in und mit allem was ist. Die Wertung des Einzelnen verliert an Strenge, sie verwandelt sich in Augen der Liebe.

Ich durfte erfahren lernen, dass man durch Selbstreflexion und Ehrlichkeit mit sich selbst, die Dramen hinter seinem eigenen Leben versteht. Es wird einem dadurch bewusst, das wir uns alle brauchen, um zu wachsen und geformt zu werden.

Mir sind einige Menschen begegnet, die das in sich selbst ruhen schon so verinnerlicht haben, dass eine wohltuende Energie von ihnen ausgeht. Solche Menschen haben in mir den Wunsch erweckt, dieses EINs SEIN mit sich selbst zu erfahren und zu leben.

Einer dieser Menschen ist meine heutige Lebensgefährtin und Frau Anita.
Obwohl es bei ihr im Nachhinein zu der Zeit, vielmehr ein kurzes aufflackern des in sich selbst ruhen war, der Selbstliebe. Doch dieses aufflackern hat schon gereicht, das ich mich von ihr angezogen fühlte.

Auf ungewöhnliche Weise fanden wir zueinander, nur was dann kam darauf war ich nicht gefasst. Konnte diese doch so viel Liebe ausstrahlende Anita, damals hatte Sie noch ihren Erstnamen Kerstin, der ihrem Temperament alle Ehre machte, es so gewaltig donnern lassen, das mir hören und sehen verging. Das passierte z. B. dann, wenn ich mir und ihr aus dem Weg gehen wollte und ein bestimmtes Thema am liebsten vertagt oder am besten vergessen hätte. Doch dann kam Donner und Blitz, ein gewaltiges Gewitter.

Doch ja lernen wollte ich schon, hatte ja auch so meine Vorbilder, und dachte irgendwie kommste da schon hin, „Pustekuchen.“ Ich hatte die Wahl, entweder abzuhauen oder da durch und zu sich selbst stehen. Die Anita & mich so annehmen zu lernen wie wir wirklich sind, ungeschminkt mit Ecken und Kanten und doch beide Autark für sich. Jedem das seine zu lassen, dabei sich selbst nicht vergessen und das gemeinsame Ziel einer harmonischen in sich ruhenden Familie aufrechtzuerhalten.

Schön ist, dass uns dies immer besser gelingt, und man sich gegenseitig in seinem jeweiligen TUN unterstützt, auch wenn es bedeutet sein eigenes Vorhaben hier und da für eine gewisse Zeit hintenanzustellen. Das bedeutete auch, darauf auch mal ein Jahr warten zu müssen. Der Vorteil daran ist, wir durften unsere Geduld und das Vertrauen zum Leben schulen. Die Liebe für einander wird immer größer und das wiederum ist eine Heilung für das eigene Selbst.

Auf diesem Weg durfte so mancher Berg bestiegen und so manches Tal durchwandert werden. Es ist das nachdem ich gesucht habe, mir war nur nicht bewusst, dass ich für diesen Weg die Bequemlichkeitszone verlassen musste, um aktiv an meinem SEIN zu wirken.

Dieser Weg der Selbstliebe ist ein unglaubliches Geschenk, ich bin oft im berühmten siebenten Himmel. Einfach so im alltäglichen SEIN, im hier und jetzt in der Glückseligkeit.
Und Dir Anita möchte ich dafür danken, dass Du so geduldig mit mir warst und bist. Wir so immer mehr den Himmel auf Erden leben dürfen, als Menschen mit all unseren Unzulänglichkeiten, aber dem festen Willen, uns selbst zu lieben und zu achten für den Weg den wir gehen dürfen.

Herzlichst Frank Vejvoda

4 Kommentare

  1. Lieber Frank,

    deine Offenheit ist berührend. Wer durch die eigenen Täler genauso gegangen ist wie über die Gipfel, ist dieser Tiefe fähig, die Essenz und Weisheit mit sich trägt.

    Ich freue mich, dir begegnet zu sein.

    Liebe Grüße
    Marion

  2. Liebe Marion,

    mit Dir ging es mir genauso, als ich Deinen Blog entdeckte, fast so als sprächen wir die gleiche Sprache. Vielen lieben Dank für Deine berührenden Zeilen.

    Liebe Grüße Frank

    Über uns Selbstliebe

  3. Hallo Frank,

    gerade bin ich auf deinen Blog gestoßen und muss sagen, dass ich
    begeistert bin (https://sich-leben.com/ueber-mich-selbstliebe/). Ich
    bin noch jung (22), beschäftige mich in letzter Zeit stark mit
    Selbstliebe und meiner bewegten Vergangenheit.
    Viele Zeilen erscheinen mir unendlich Weise und inspirieren mich, weiter
    zu machen und mein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Vielen Dank
    für deine Geschichte!

    Liebe Grüße
    Lukas

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